Unlimited Allnet Flat on Demand – nicht immer eine gute Wahl

Sim mit Prepaid Allnet Flat

In der Welt der Mobilfunktarife hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Neben klassischen Allnet-Flatrates mit festem Datenvolumen und echten Unlimited-Tarifen gibt es inzwischen auch sogenannte „Unlimited on Demand“-Modelle. Diese versprechen unbegrenztes Surfen – allerdings mit einem besonderen Mechanismus, der nicht für jeden Nutzer ideal ist. Was steckt hinter diesem Tarifmodell, und für wen lohnt es sich?

Was bedeutet „Unlimited on Demand“?

Der Begriff „Unlimited on Demand“ beschreibt eine Mischform aus klassischer Datenflat und echter Unlimited-Nutzung. Ein Beispiel ist der Tarif „o2 Mobile Unlimited On Demand“, der täglich ein festes Highspeed-Datenvolumen von 10 GB bereitstellt. Nach Verbrauch dieser 10 GB wird die Geschwindigkeit auf 384 kBit/s reduziert – eine Geschwindigkeit, die für einfache Textnachrichten oder E-Mails noch ausreicht, aber für Streaming, Videotelefonie oder größere Downloads kaum praktikabel ist.

Der Clou: Nutzer können per SMS jederzeit ein neues 2-GB-Datenpaket mit voller Geschwindigkeit nachbuchen – und das beliebig oft. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten, und die Nachbuchung ist innerhalb weniger Sekunden aktiv. So entsteht ein Modell, das theoretisch unbegrenztes Surfen erlaubt, aber den Nutzer aktiv in die Verwaltung seines Datenverbrauchs einbindet.

Je nach Anbieter können die Werte dabei schwanken. Bei ALDI gibt es beispielsweise nur 1 GB zum Nachbuchen. Komplett unbegrenztes Datenvolumen gibt es aber bei keinem Anbieter.

Vorteile des Modells

Für viele Nutzer bietet „Unlimited on Demand“ eine attraktive Mischung aus Flexibilität und Kontrolle:

  • Unbegrenzte Nutzung: Es gibt keine feste Obergrenze für das Datenvolumen – wer bereit ist, regelmäßig nachzubuchen, kann auch große Datenmengen nutzen.
  • Kostenkontrolle: Der monatliche Preis ist fix, unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch.
  • 5G-Zugang: Die Tarife bieten Zugang zum schnellen 5G-Netz, sofern verfügbar.
  • Allnet-Flat inklusive: Telefonie und SMS in alle deutschen Netze sind unbegrenzt enthalten.
  • Mobile Festnetznummer: Besonders für Selbstständige oder Geschäftsleute kann eine zusätzliche Festnetznummer auf dem Handy praktisch sein.

Wann ist der Tarif ungeeignet?

Trotz der Vorteile gibt es Szenarien, in denen „Unlimited on Demand“-Tarife nicht die beste Wahl sind:

  1. Intensive Datennutzung: Wer regelmäßig große Datenmengen verbraucht – etwa durch HD-Streaming, Cloud-Backups oder Online-Gaming – wird die tägliche 10-GB-Grenze schnell erreichen. Die ständige Nachbuchung kann dann lästig werden und den Komfort einschränken. Es kann sogar zu einem Problem werden, wenn man die Handyinhalte richtig sichern möchte, aber die Übertragung nach 1 oder 2 GB abbricht.
  2. Multitasking und parallele Nutzung: Haushalte oder Nutzer, die ihr Smartphone als Hotspot für mehrere Geräte verwenden, stoßen schnell an die Grenzen der Drosselung. 384 kBit/s reichen nicht für mehrere Streams oder Videokonferenzen.
  3. Komfortorientierte Nutzer: Wer keine Lust hat, sich aktiv um sein Datenvolumen zu kümmern, wird mit dem Nachbuchungsmechanismus wenig Freude haben. Echte Unlimited-Tarife ohne Einschränkungen bieten hier mehr Bequemlichkeit.

Für wen lohnt sich „Unlimited on Demand“?

„Unlimited on Demand“ ist ein spannendes Tarifmodell für Nutzer, die flexibel bleiben wollen und ihren Datenverbrauch im Blick haben. Es eignet sich besonders für Menschen, die an manchen Tagen viel surfen, an anderen kaum – und die bereit sind, aktiv nachzubuchen, wenn nötig. Für Power-User, Streaming-Fans oder Komfortliebhaber sind echte Unlimited-Tarife ohne Drosselung oft die bessere Wahl.

Wer sich für einen solchen Tarif interessiert, sollte vorab seinen durchschnittlichen Datenverbrauch analysieren und überlegen, wie oft er bereit wäre, manuell nachzubuchen. Denn auch wenn „Unlimited on Demand“ unbegrenztes Surfen verspricht – ganz ohne Aufwand ist es nicht.

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